Wer fliegen will, muss fallen lernen.
Kürzlich hörte ich diesen, wie ich finde, sehr starken und wahren Satz. Automatisch denken wir an etwas, wie: “Ja, wer halt erfolgreich werden will, muss auch die harten Zeiten überstehen,” doch für mich steckt da noch mehr dahinter.
Das Wort “Fliegen” steht in diesem Fall auch für: “Gebetserhörungen” und “Wunder”. Ich könnte das also umschreiben in: “Wer Wunder erleben möchte, muss verstehen, dass Wunden dazu gehören…” Autsch: DAS wollen wir nicht.
Kürzlich bin ich in meinem kleinen Dorf auf meine acht Bücher angesprochen worden. Die Dame meinte: “Poah, dass sie noch leben und so glücklich sind, das ist ein riesen Wunder!”
Das stimmt! Und ich dachte: „Diese dunklen Kapitel – Essstörung, narzisstische Beziehung, Missbrauch – gehören zu meiner Vergangenheit.“
Doch weisst du was? Ich habe heute ganz neue Wunden. Wunden, über die ich vielleicht sogar mal ein Buch schreiben werde, doch vorher lerne ich noch “das Fallen”. Denn auch die aktuellen Wunden tun mir weh und könnten genauso zu einem Grund werden, weshalb ich nicht mehr weitermache…
Wer fliegen will, muss Fallen lernen.
Was meine ich also mit diesem Wort “fallen”? Ich erkläre es dir nur zu gerne:
Fallen bedeutet nicht immer versagen. Es bedeutet manchmal: loslassen, sich hingeben, nicht mehr kontrollieren.
Fallen ist der Moment, in dem du nicht mehr selbst fliegst - sondern getragen wirst.
In der Bibel finden wir einen Mann, der wusste, was Fallen bedeutet: Paulus. Er schrieb:
“Denn gerade wenn ich schwach bin, wirkt Seine Kraft besonders an mir.” (2. Korinther 12:10 HfA)
Was für ein Paradox. Stärke in der Schwäche. Flugkraft im Fall.
Er wusste:“Seine Gnade ist alles, was ich brauche!” (2. Korinther 12:9 HfA)
Gott wirkt nicht trotz deiner Wunden – sondern oft durch sie.Ja, in der Flugschule des Glaubens gibt es harte Landungen - dafür mit himmlischen Aussichten. 😉
Und dafür lohnt sich das Fallen - das Fallen lassen in Seine Arme!
