Weihnachten: die Geburt von Jesus
Dezember. Der Monat, in dem wir Weihnachten feiern! Wenn Weihnachtsbäume aus dem Keller geholt oder frisch gekauft werden. Die Straßen funkeln im Lichterglanz und die Weihnachtswerbung sorgt wieder für Tränen. Alles dreht sich um das eine Ziel: zusammen sein und eine gute Zeit haben.
Ob du die Weihnachtsgeschichte kennst oder nicht – du kommst ihr nicht aus dem Weg! Und wir wissen alle: Eigentlich sollte Weihnachten nicht dieses riesige Konsumfest sein, zu dem es geworden ist.
Jahr für Jahr erscheinen Filme, die versuchen, uns auf die „wahre Bedeutung“ von Weihnachten hinzuweisen. Aber was ist diese wahre Bedeutung eigentlich?
Das Leben von Jesus
Ob dir bewusst ist oder nicht, jedes Jahr hältst du kurz inne, um über das Leben von Jesus Christus nachzudenken. Vor allem an Weihnachten! Weihnachten wird in der westlichen Welt nie ausgelassen. Mit der Zeit wurde die ursprüngliche Geschichte allerdings verwässert und durcheinandergebracht. Wir wissen alle, dass es nicht wirklich um Geschenke oder den Weihnachtsmann geht. So ist Weihnachten heute vor allem ein Fest der Gemütlichkeit und Wärme, der Liebe, des Schenkens und der Familie.
Doch ursprünglich ging es an Weihnachten um die „Inkarnation“. Das bedeutet: Gott wird Mensch. Konkret: Jesus kommt als Baby in diese zerbrochene Welt. Ganz wie jedes andere Baby und doch völlig anders.
Dass wir auch nach über 2000 Jahren immer noch seine Geburt feiern, sagt eigentlich schon alles. Aber wie genau sah das damals aus? Wer war beteiligt? Und warum feiern wir es bis heute?
Was ist Weihnachten?
Weihnachten erzählt die Geschichte der Geburt von Jesus Christus. Sie spielt in einem Stall in Bethlehem, in Israel. Dort verbringen die hochschwangere Maria und ihr Mann Josef nach einer langen Reise die Nacht. Und genau in dieser Nacht bringt Maria ihr Kind zur Welt: Jesus.
Du hast sicher schon mail eine Weihnachtskrippe gesehen: eine kleine Hütte, ein Baby in einer Futterkrippe, umringt von Menschen, die staunend davorstehen. Schauen wir uns die Krippenfiguren genauer an. Sie helfen uns zu verstehen, worum es an Weihnachten wirklich geht.
(Sandy Tales "Weihnachten", englisch gesprochen)
Die Weihnachtsgeschichte: Wer, was, wo?
Im Mittelpunkt der Krippe liegt das Jesuskind. Weihnachten dreht sich um die Geburt dieses Kindes. Neben ihm stehen Josef und Maria. Da Jesus in einem Stall geboren wurde, sind auch Tiere dargestellt. Außerdem erscheinen Hirten aus der Umgebung und „Weise“ oder „Magier“ aus dem Osten. Oft sieht man einen Engel über der Szene schweben. All diese Figuren spielen eine wichtige Rolle in der echten Weihnachtsgeschichte. Lernen wir sie der Reihe nach kennen.
Wer ist dieses Kind?
Dieses Baby Jesus ist die Hauptfigur des ganzen Festes. Jesus ist ein besonderes Kind – ganz gleich, was du von ihm hältst. Seine Geburt hat die Welt für immer verändert. Was machte ihn so einzigartig? Er wurde vom Heiligen Geist Gottes empfangen. Er ist der einzige Mensch, der sowohl ganz Mensch als auch ganz Gott ist. Darum wird er auch Gottes Sohn genannt.
Deshalb wird seine Geburt bis heute - mehr als 2.000 Jahre später - gefeiert!
Wer ist Maria?
Maria war ein ganz normales, junges Mädchen aus Nazareth. Sie war mit Josef verlobt, vermutlich etwa 16 Jahre alt. Das hört sich vielleicht jung an, war aber damals völlig normal. Ein Engel kündigte ihr an, dass sie ein besonderes Kind empfangen würde, das sie Jesus nennen sollte. Maria war schockiert, denn sie hatte noch nie mit einem Mann geschlafen. „Wie soll das gehen?“, fragte sie den Engel. Der Engel erklärte ihr, dass Gottes Geist sie schwanger machen würde. Maria nahm diese Aufgabe an, trotz aller Verwirrung und Angst.
Von Maria lernen wir, Gottes Weg zu vertrauen, selbst wenn er schwer zu verstehen ist. Ihre Demut und Bereitschaft werden bis heute geehrt.
Wer ist Josef?
Josef erfährt dass Maria, seine Verlobte, schwanger ist und weiß, dass das Kind nicht von ihm sein kann. Wie verletzt und enttäuscht er gewesen sein muss! Er plant, sich still von ihr zu trennen.
Doch dann träumt er von einem Engel. Der Engel erklärt ihm, dass Maria nichts falsch gemacht hat und dass Gott selbst dieses Kind geschaffen hat. Das Kind werde der Retter der Welt sein. Trotz seiner Zweifel entscheidet sich Josef, bei Maria zu bleiben und Vater für Jesus zu werden.
Später bekommt Josef weitere Träume, in denen Gott ihn warnt oder führt. Später mehr darüber.
Warum gibt es Hirten?
Die Hirten sind die ersten, die Jesus besuchen. In der Nacht seiner Geburt erscheint ihnen ein Engel und verkündet die frohe Botschaft. Sofort machen sie sich auf den Weg.
Damals galt der Beruf des Hirten als niedrig und wenig angesehen. Hirten waren raue Typen. Dass sie als Erste eingeladen werden, zeigt: Gott sieht besonders die Menschen am Rand der Gesellschaft.
Und wer sind die „Weisen“?
„Wir drei Könige aus dem Morgenland...“, wie es in dem Lied heißt. Die Bibel sagt jedoch nicht, dass es drei waren. Sie nennt sie „Weise“ oder „Magier“. Sicher ist nur: Sie kamen aus dem Osten und beschäftigten sich mit Sternkunde.
Sie entdeckten einen neuen, außergewöhnlichen Stern und deuteten ihn als Zeichen der Geburt eines Königs. So machten sie sich auf den Weg nach Israel. Zunächst fragten sie König Herodes, aber der wusste von nichts. Am Ende führte sie der Stern nach Bethlehem. Ihre drei Geschenke, Gold, Weihrauch und Myrrhe, sind der Grund, warum man oft von drei Weisen ausgeht.
Übrigens: Obwohl wir sie in Krippen oft zusammen mit den Hirten sehen, tauchten die Weisen wahrscheinlich erst zwei Jahre später auf!
Sandy Tales: "Die Weisen", englisch gesprochen
Was hat es mit dem Stern auf sich?
Über der Krippe strahlt oft ein Stern. Der Stern spielt zu Weihnachten eine wichtige Rolle. Er weist die Weisen zum Geburtsort von Jesus. Ein neuer Stern galt als Zeichen für einen neugeborenen König und als Hoffnungssymbol für eine neue Zeit. Die Astronomie spielt im Christentum heute fast keine Rolle mehr, aber offenbar schauten die Menschen damals oft zu den Sternen hinauf, um Zeichen zu suchen.
Hat es diesen Stern wirklich gegeben? Viele Astronomen sagen: Ja! Auch chinesische Astronomen berichteten damals von einem besonderen Himmelsphänomen. Ob es eine Supernova war, eine besondere Konstellation oder ein Komet, ist unklar aber etwas Auffälliges wurde tatsächlich beobachtet.
Und der Engel?
Engel begegnen uns in der Weihnachtsgeschichte mehrfach. Gabriel kündigt Maria die Schwangerschaft an. Josef erhält Botschaften im Traum. Und die Hirten hören die Nachricht von einer ganzen Engelsgruppe.
Wichtig: Engel sahen nicht aus wie hübsche Frauen oder kleine Putten, wie wir sie heute manchmal dargestellt sehen. Laut Bibel waren sie beeindruckend, mächtig und sogar furchteinflößend. Deshalb beginnen sie fast immer mit den Worten: „Fürchte dich nicht!“
Welche Tiere gehören zur Weihnachtskrippe?
Typische Weihnachtskrippen zeigen viele Tiere. Welche wirklich dabei waren, wissen wir nicht. Sicher ist nur: Jesus wurde in einer Futterkrippe gelegt, also müssen Tiere in der Nähe gewesen sein, vielleicht Ochsen, Ziegen oder der Esel, der Maria getragen hatte. Hirten bringen ihre Schafe mit. Die Weisen werden auf Kamelen dargestellt, weil sie von weit her reisten.
Ob alle diese Tiere wirklich im Stall waren, bleibt offen. Vielleicht war es nicht einmal ein Stall, sondern eine Höhle. Die Bibel erwähnt nur die Krippe.
Wo fand die Geburt statt?
Jesus wurde in Bethlehem geboren, in Israel. Josef und Maria wohnten in Nazareth, etwa 140 Kilometer entfernt – eine Woche Fußmarsch, und Maria war hochschwanger.
Sie reisten nicht zum Spaß. Der Kaiser befahl eine Volkszählung, und jeder musste in die Stadt seiner Vorfahren reisen. Deshalb war Bethlehem überfüllt, und es gab keinen Platz in den Gasthäusern. Schließlich bot jemand ihnen einen Platz im Stall an. Dort brachte Maria Jesus zur Welt und legte ihn in eine Futterkrippe.
(Sandy Tales: "Eine klassische Weihnachtsgeschichte", englisch gesprochen)
Wann war das erste Weihnachtsfest?
Unser Kalender richtet sich nach Jesu Geburt, aber wahrscheinlich wurde er etwa vier Jahre früher geboren. Außerdem passt Dezember nicht zum Leben der Hirten, da es zu kalt wäre, nachts draußen zu sein. Vieles spricht dafür, dass Jesus im Frühling geboren wurde. Der 25. Dezember wurde später gewählt, vermutlich weil die Römer an diesem Tag das Mittwinterfest feierten. Die ersten Christen legten ihre Feier bewusst auf dieses Datum.
Ist das alles nur ein Märchen?
Das ist vielleicht die wichtigste Frage, denn natürlich ist es eine wundervolle, spannende und vielleicht sogar romantische Weihnachtsgeschichte. Da ist die Liebe zwischen Josef und Maria, das süße kleine Jesuskind und wunderliche Ereignisse wie die Ankunft der Hirten und der Weisen. Ein Großteil der Weihnachtsgeschichte ist romantisiert und entspricht möglicherweise nicht ganz dem tatsächlichen Geschehen.
Wer hat diese Geschichte geschrieben?
Können wir wirklich wissen, ob diese Geschichte wahr ist, wenn sie schon so lange zurückliegt? Die Antwort lautet: Ja! Das können wir, denn die Geschichte ist genau in der Bibel niedergeschrieben.
Die Bibel ist für Christen das wichtigste Buch der Welt. Sie besteht aus zwei Teilen und ist eigentlich eine Sammlung von Büchern. Der erste Teil heißt Altes Testament. Er enthält viel über die Geschichte des Judentums und das Land Israel sowie über die Erschaffung der Welt. Im Alten Testament steht, dass eines Tages ein Erlöser kommen würde. Es enthält alle möglichen Vorhersagen. Es gab viele Prophezeiungen darüber, wie und wo der jüdische Messias geboren werden würde, und Jesus hat sie alle erfüllt!
Der zweite Teil heißt Neues Testament. Auch dies ist eine Sammlung von Büchern, die von Anhängern Jesu und von Menschen geschrieben wurden, die die Geschichten seines Lebens nach seinem Tod niederschrieben. Zwei verschiedene Autoren schrieben die Weihnachtsgeschichte, Matthäus und Lukas. Matthäus kannte Jesus persönlich und war ein enger Freund von ihm. Kurz nach seinem Tod begannen sie, Geschichten zu sammeln und zu dokumentieren. Andere Bücher im Neuen Testament handeln davon, wie man als Christ lebt und wie die Zukunft aussehen wird.
Wo bleibt der Weihnachtsmann?
Der Weihnachtsmann fehlt in der Krippe... weil er nichts mit der echten Weihnachtsgeschichte zu tun hat. Seine Wurzeln liegen in den Niederlanden: Der „Santa Claus“ stammt vom „Sinterklaas“ ab. Niederländische Auswanderer brachten ihn nach Amerika, wo sich ihre Traditionen mit deutschen Bräuchen, wie dem Schenken zu Weihnachten, vermischten.
Auch der Weihnachtsbaum hat keinen biblischen Ursprung. Er stammt aus alten germanischen Winterbräuchen und wurde von Christen lange abgelehnt.
Wer stellte die erste Krippe auf?
Nachdem wir nun alle Figuren besprochen haben, fragst du dich vielleicht, woher die Idee stammt, die Szene der Geburt Jesu nachzuspielen? Die erste Erwähnung einer Krippenszene stammt aus der Zeit lange nach der Geburt Jesu, nämlich aus dem Jahr 1223. Franziskus von Assisi, ein bedeutender Geistlicher jener Zeit, richtete erstmals in einer Stadt in Italien eine "lebende Krippenszene" ein.
Zuvor wurde zu Weihnachten manchmal eine Krippe aufgestellt. Aber eine solche Nachstellung der Weihnachtsgeschichte hatte es zuvor noch nicht gegeben. Franziskus von Assisi wollte den Menschen etwas mehr von der menschlichen Seite der Geschichte vermitteln. Ein Bauer und eine Bäuerin aus dem Dorf spielten Josef und Maria. Er hoffte, dass die Zuschauer von der Schlichtheit und Demut inspiriert würden.
Die Menschen fanden die Szene so einzigartig, dass sie begannen, sie zu Hause nachzustellen, um sich an die Geschichte und die Idee hinter Weihnachten zu erinnern.
Warum feiern wir Weihnachten bis heute?
Die große Frage, die bleibt, lautet: Warum feiern die Menschen heute, Jahrtausende später, noch Weihnachten? Für Christen ist Jesus die wichtigste Figur ihres Glaubens. Seine Geburt ist ein freudiges Ereignis. Sie glauben, dass Jesus der Sohn Gottes ist und dass Gott ihn auf die Erde gesandt hat, um zu zeigen, wie sehr Gott die Menschen liebt. Viele Details sind unwichtig, was zählt, ist die Botschaft hinter Weihnachten. Gott, der immer so weit weg schien, ist nun ein kleines, verletzliches Kind, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben, was „Gott mit uns” bedeutet. Matthäus 1:23
Nie zuvor war Gott so nah. Weihnachten ist ein Fest der Hoffnung und Liebe. Jesus kam, um die Bedeutung seines Namens „Gott rettet” zu erfüllen.
Weihnachten ist nur der Anfang. Das erste Fest im christlichen Kalender. Es folgen wichtige Feste wie Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten. Denn das Jesuskind blieb nicht klein, seine Geburt war nur sein Einstieg. Er wuchs zu einem reifen Mann mit einer klaren Mission heran. Eine Mission, für die er schließlich mit dem Tod bezahlen musste. Aber das ist eine ganz andere Geschichte!