Wieso überhaupt Bibel lesen?

Gerade in Zeiten, in denen alles anders läuft, als erhofft, fällt es Menschen schwer, die Bibel aufzuschlagen. Und vielleicht gehörst du da auch dazu.
Ich hatte mich gerade zu Freunden gesetzt, die mir erzählten, wie sie innerhalb der letzten Tage ein Schicksalsschlag nach dem anderen erwischt hatte und während ich zuhörte, schrie ich innerlich schon zu Gott:
“Was soll ich hierauf bloss sagen? Es ist doch tatsächlich schrecklich! Ja, das Schlimme ist alles schon passiert, ich kann hier nicht einfach sagen, dass alles gut werden wird…”
Als ich dann meine Bibel - dennoch - aufschlug, eben - dennoch - denn meist will man DANN ja nicht mehr, fiel mein Blick auf die Passage in 1. Samuel, in der sich auch David in einer schwierigen Lage befand (siehe 1. Samuel 30:6 HfA).
“David und seine Leute kamen zurück zu dem rauchenden Trümmerhaufen, der einmal Ziklag (sein momentanes Zuhause) gewesen war, und sahen, dass ihre Frauen, Söhne und Töchter alle verschleppt worden waren. Da schrien sie vor Schmerz laut auf und weinten, bis sie völlig erschöpft waren. Auch Davids Frauen waren entfführt worden.” (1. Samuel 30:3-5 HfA)
Wenn du weiterliest, wirst du sehen, dass Davids Leute richtig sauer auf ihn gewesen sind. Und auch er hätte sich hier fragen können:
“Was soll ich hierauf bloss sagen? Es ist doch tatsächlich schrecklich! Ja, das Schlimme ist alles schon passiert, ich kann hier nicht einfach sagen, dass alles gut werden wird…”
Doch das tat er nicht. Auch wandte er sich nicht enttäuscht von Gott ab. Ganz im Gegenteil. Es heißt:
“Da suchte David Zuflucht bei seinem Gott, und das Vertrauen auf den Herrn gab ihm wieder Mut und Kraft!” (1. Samuel 30:6 HfA)
Bibel schließen heißt Hoffnung verschließen. Bibel öffnen heißt Hoffnung finden.
Jetzt hatte ich eine Antwort für meine Freunde. Zwar kein “alles wird wieder gut,” sondern inspiriert von dem, was ich gelesen hatte, konnte ich sagen:
“Es ist wirklich nicht leicht, ich verstehe. Doch suche Zuflucht bei Gott, vertraue Ihm, Er wird dir Mut und Kraft schenken, diese Zeit zu überstehen!” (siehe 1. Samuel 30:6 HfA).
Und das sind keine leeren Worte - es ist immer noch das Wort Gottes!

